In-the-hoop-Projekte sind toll – finde ich auf jeden Fall. “In-the-hoop” bedeutet “alles im Rahmen” im Sinne von “alles wird im Rahmen fertig gestellt”.
Bei dieser Tasche wurde alles- wirklich alles in der Stickmaschine gemacht, ich habe keine einzige Naht auf der Nähmaschine genäht. Gewendet wurde das gute Stück dann durch die Reißverschluß-Öffnung.
Besonders gut gefällt mir hier, dass die Tasche mit Volumenvlies wattiert ist und die Stickmaschine auch gleich ein “Stippling” – das sind diese “Kritzel-Kratzel-Das-ist-das-Haus -vom-Nikolaus-in einem-Zug”-Steppnähte gearbeitet hat, die auf der Oberseite der Tasche gut zu erkennen sind.
Noch toller aber, als In-the-hoop -Proejekte zu sticken, ist es, sie selbst zu digitalisieren. Das ist das 3D-Vorstellungsvermögen wirklich gefragt…. 😉
Derzeit arbeite ich an Kurseinheiten zum Embird Studio Fortsetzungskurs – und da geht es um das Digitalisieren von In-the-hoop-Projekten. Folglich habe ich derzeit viel zum 3-D-Denken…
Für alle, die neugierig sind, wie so ein In-the-Hoop-Proejkte gestickt wird, hier mal eine kurze Demo eines einfachen In-the-hoop-Projetks – einem Stern, der wahlweise als Anhänger, als Nadelkissen oder als Taschenbaumler gearbeitet werden kann:
Sie brauchen einen Rahmen mit eingespanntem Stickvlies, Vorder- und Rückseite des Sterns oder des Herzens und ein Stück Kordel, Webband oder Satinband für den Aufhänger.
Zuerst wird die Markierungslinie auf das Vlies gestickt:
Dann wird die Vorderseite des Sterns aufgelegt – mit dem Gesicht nach oben, bei Filz ist das aber egal, der sieht auf beiden Seiten gleich aus.
Dann wird die Festheftlinie für die spätere Vorderseite des Sterns gestickt.
Dann wird -bei Bedarf- der Aufhänger aufgelegt:
WICHTIG: Die Schlaufe zeigt zur Rahmenmitte – nach dem Wenden ist sie dann aussen und dort, wo sie hingehört!
Die Schlaufe bleibt innerhalb des Sterns – sie ragt nicht über die Heftlinie! Täte sie das, würde sie eingenäht und käme beim Wenden nicht aus dem Stern heraus!
Über die erste Lage Filz und über die Schlaufe wird nun die zweite Lage Filz gelegt – die spätere Rückseite des Sterns.
Die beiden Filzteile werden zusammengehnäht – dabei bleibt eine Wendeöffnung offen.
Das Werkstück aus dem Rahmen nehmen und Vlies und Filz zurückschneiden.
Den Stern wenden und die Wendeöffnung von Hand oder mit der Nähmaschine schließen.
Vor dem Schließen ggf. noch mit Rohwolle oder Polyesterwatte ausstopfen.
Hallo, ich danke dir für die Erläuterung.
Muss der stoff garnicht fixiert werde? Verrutscht das nicht?
Ich danke dir fürdeine Antwort.
Hallo Sabrina,
ob Du das fixieren musst, hängt sicher zum einen von der Stickdatei und zu anderen vom verwendeten Stoff ab.
Kleine Stickdateien, die Du aus Filz stickst, brauchst Du eher nicht zu fixieren. Grö0ere Stickdateien, die Du aus sehr glatten oder sehr dehnbaren Materialien stickst, schon eher.
LG
Silke
Hallo,
danke für die tolle Erklärung! Wo gibt es diesen Stern als Datei? Ich bin nach genau so einem auf der Suche für den 10x10er Rahmen pes.
Hilfe wäre echt super, denn ich find nichts gescheites!
Lieben Dank, Grete
Hallo Grete,
freut mich, dass Dir der Beitrag gefällt. Den Stern gibt es so leider nicht als Stickdatei. Für den 10 mal 10 Rahmen waren die Sternenecken zu fuzzelig und ließen sich nicht wirklich ordentlich wenden.
LG
Silke
Super erklärt – jetzt weiß auch ich, was eine ITH-Fatei ist und wie das funktioniert 😛 <3 – lichen Dank!!